Presseberichte 2018

Der Adler-Kreisel bereitet den Hindelwanger Narren Kopfzerbrechen

Narrenpäsident Peter Meier (Mitte) freut sich mit den neu- beziehungsweise wiedergewählten Mitgliedern des Vorstandes des Narrenvereins Nellenburg (v.l.): Niclas Reichelt, Edeltraud und Wilfried Krenz, Stefan Bock, Martina Keller und Michaela Rus. | Bild: Reinhold Buhl

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die turnusmäßige Sitzung des Narrenvereins Nellenburg-Hindelwangen war gleichzeitig der Auftakt zur anstehenden Fasnachtsaison 2019.

 

Im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung des Narrenvereins Nellenburg-Hindelwangen standen die Präsentation eines umfangreichen Programms für die bevorstehende Fasnacht sowie Teil-Neuwahlen der Vorstandschaft. In seinem kurzen Bericht ging Narrenpräsident Peter Meier vor vollem Haus im Landgasthof Adler unter andrem auf das Thema neuer Kreisverkehr ein. "Mir ist noch nicht klar, wie wir unseren Umzug in der kommenden Fasnacht verkehrstechnisch regeln werden", erklärte Meier, der damit die Problematik ansprach, die durch den Kreisel auf die Narren zukomme, denn an diesem Verkehrsknotenpunkt träfen zwei Bundesstraßen aufeinander, was bei der Umzugsführung am "Schmotzige Dunschdig" nicht einfach zu lösen sein werde. Allerdings ist Meier zuversichtlich, dass eine Lösung gefunden werden kann. Er unterrichtete seine Mitglieder auch über den Stand der geplanten Zunftstube in einem der freigewordenen Schulräume der Hindelwanger Schule. "Das Schulzimmer wird allmählich umgebaut, die Fenster werden von außen gestrichen – das übernimmt die Stadt – den Innenanstrich müssen wir selbst übernehmen", erläuterte der Präsident den momentanen Stand der Dinge. Die Hindelwanger Schule habe auch in der kommenden Fasnacht keine Schüler, die befreit werden könnten, so komme es wie in den vergangenen Jahren wieder zu einer "SoS" – Schülerbefreiung ohne Schüler, erklärte Obergangschlupfer Armin Schätzle schmunzelnd in seinem Bericht.

 

Tonanlage für die Bunten Abende wird aufgerüstet

 

Auch sprach Meier zwei nicht erfreuliche Punkte der vergangenen Dorffasnacht an. Zum einen sei bei den beiden Bunten Abenden die Ton- und Technikanlage in der Hindelwanger Halle so schlecht gewesen, dass der eine oder andere Gast die Halle während der Aufführungen verlassen habe, da man akustisch nichts verstanden habe. "Man kann das den Leuten nicht verübeln", so Meier weiter. Allerdings konnte er für zukünftige Veranstaltungen Entwarnung geben, denn inzwischen habe die Stadt eine neue Anlage installiert – ein Kostenpunkt von 12 000 bis 15 000 Euro. Das erspare allerdings den Narren nicht die Anschaffung zusätzlicher technischer Geräte wie Bühnen-Lautsprecher, Mikrofone und Headsets für die Akteure der nächsten Bunten Abende. "Das wird ein ziemlicher finanzieller Kraftakt für uns werden", informierte Meier die Anwesenden. Nach der momentanen Kassenlage könnte man sich die Anschaffung allerdings leisten, denn die Kassiererin, Monika Maier, konnte in ihrem Bericht von einem erfreulichen Kassenbestand von 32 936 Euro berichten.

 

"Lumpemusik" begleitet die Fasnacht 2019 musikalisch

 

Den zweiten unerfreulichen Punkt, den Meier in seinem Bericht ansprach, war die Verletzung eines Holzhauers beim letztjährigen Narrenbaumsetzen, ein Ereignis, das er als "ziemlichen Stimmungskiller" bezeichnete, denn die Verletzung war so schwer, dass der Krankenwagen zum Einsatz kommen musste. Er freute sich allerdings, bekanntgeben zu können, dass sich der Unglücksrabe wieder bester Gesundheit erfreue. Ebenfalls erfreut war Meier über die Wortmeldung von Franz Schuler, der erklärte, dass seine "Lumpemusik" auch die Dorffasnacht 2019 musikalisch begleiten werde. Diese Kapelle bestehe aus einer Frau und zehn Männern, ergänzte Schuler.

 

Nach den sehr umfangreichen und detaillierten Berichten der Schriftführerin Edeltraud Krenz sowie des Holzhauermoschters Andreas Meier übernahm Ortschaftsrat Markus Veser, in Vertretung des Ortsvorstehers Wolf-Dieter Karle, den Punkt Entlastungen und dankte im Namen des Ortschaftsrats für die vom Verein geleistete Arbeit.

 

Sie wurden gewählt

Das Ergebnis der Abstimmungen:

 

2. Vorsitzender: Stefan Bock

Schriftführerin: Edeltraud Krenz

Jugendvertreter: Niclas Reichelt

Beisitzer: Wilfried Krenz, Martina Keller und Michaela Rus

Außer Rus, die neu zur Beisitzerin gewählt wurde, wurden alle anderen wiedergewählt. (rb)

 

12. November 2018

Von REINHOLD BUHL

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Bunter Spaß am Fasnachtsfreitag

Groß und Klein feiern in Hindelwangen, Zizenhausen, Seelfingen und Ludwigshafen gemeinsam Fasnacht. Die Angebote für Kinder waren sehr gut besucht. In Ludwigshafen gab es einen kleinen Umzug mit Narrenbaum, in Seelfingen war der Ball zum letzten Mal im Schulhaus.

 

Fasnacht Narrenverein Nellenburg Hindelwangen

Linke Hand und rechtes Bein hoch, hieß es beim Stopptanz-Spiel beim Kinderball der Taubenriedgärtner in Seelfingen. Andrea Gunnesch macht es vor. Bild: Isabelle Arndt | Bild: Isabelle Arndt

 

 

 

Der Fasnachtsfreitag stand tagsüber ganz im Zeichen der kleinen Narren. Überall waren Kinderbälle, überall herrschte gute Stimmung und die zahlreichen Superhelden, Prinzessinnen, Cowboys, Zauberer und Tiger, Bären, Ritter oder Gilden-Nachwuchs feierten. In knallbuntgen und fantasievollen Kostümen vergnügten sich die Kleinen bei den Nachmittagsprogrammen oder zogen auch mit einem eigenen, kleinen Narrenbaum durch die Straßen. Dies sind vier der Veranstaltungen:

 

 

  • Hindelwangen: Der Kinderball wurde ein närrischer Spielenachmittag. Etwa 100 Nachwuchs-Narren kamen kostümiert in die Nellenburghalle. "Für die Kinder sind die Verkleidungen natürlich immer etwas besonderes", erzählte Nina Schätzle vom Narrenverein Nellenburg Hindelwangen, die den Ball bereits seit 20 Jahren organisiert, diesmal unter dem Motto "Kleine Schlümpfe". Während die Kinder auf der Bühne spielten, Luftballons mit dem Bauch zum Platzen brachten, auf Bänken balancieren und durch Reifen sprangen, saßen die Eltern gemütlich bei Kaffee und Kuchen zusammen. Für Sabine Liebesheim, die gemeinsam mit der dreijährigen Tochter Lena den Ball besuchte, gehört der Termin seit Jahren zur Pflicht: "Die Fasnet ist ja die fünfte Jahreszeit und durch den Kinderball wachsen auch die Jüngsten in diese Tradition hinein."

Beim Kinderball in Hindelwangen stand vor allem spielerische Unterhaltung auf dem Programm. Hier klettert Lena Liebeheim, drei Jahre alt, durch den Hula-Hoop-Ring. | Bild: Lukas Reinhardt

 

  • Zizenhausen: Dass Cowboys und Indianer gut miteinander können, zeigten die Kleinsten beim Kinderball in Zizenhausen. Unter dem Motto "Wilder Westen" strömten Kinder und Eltern in die närrisch geschmückte Heidenfelshalle. Der Ball begann, begleitet von den Höhlentuutern, dem fasnachtlichen Zizendorfer Musikverein, mit dem Stellen des Kindernarrenbaums. Zusammen mit den Stumpenmachern trugen die Kinder den knapp sechs Metern langen Baum in die Halle. Doch der musste zunächst noch mit der Handsäge von den Jungnarren gekürzt werden. Das übernahm Janik Maier, selbst Stumpenmacher-Nachwuchs. Er erklärte, dass er sich auf das Narrenbaumstellen am meisten gefreut habe: "Das macht einfach am meisten Spaß." Der Ball war somit eröffnet. Anschließend schlängelte sich eine Polonaise durch die Gänge zwischen Stühlen und Tischen. "Die Kinder sollen hier einfach Spaß haben und Kinder sein", erzählte Organisatorin Marlin Jagow. Und Wolfgang Albiez, Narrenpräsident der Narrenvereinigung Zizenhausen ergänzte: "Als Narr muss man auch im hohen Alter immer etwas Kind bleiben."

Weil der Nachwuchs-Narrenbaum beim Kinderball in Zizenhausen zu lang ist, stutzt Janik Maier (rechts) ihn eifrig mit einer Säge. | Bild: Lukas Reinhardt

  • Seelfingen: Ihren letzten Kinderball im alten Schulhaus feierten die Taubenriedgärtner Seelfingen – nicht etwa, weil es keinen Kinderball mehr geben soll. Das alte Schulhaus soll abgerissen werden und Platz für das neue Feuerwehrhaus machen. Der Veranstaltungsort für 2019 steht noch nicht fest, im Rennen sind laut der Vereinsvorsitzenden Martina Braun das Schützenhaus oder das alte Feuerwehrhaus. Ob da auch so viele Kinder tanzen und basteln können, werde man sehen. Beim diesjährigen Kinderball kamen bis zu 30 Kinder und spielten Dosenwerfen, Tanzspiele oder bastelten zusammen. "Wir überlegen uns jedes Jahr auch etwas Neues", erklärte Tanja Gunnesch. Sie organisiert den Nachmittag mit Christine Petersen, gemeinsam hatten sie Spinnen oder Monster zum Basteln vorbereitet. Für die Eltern war auch gesorgt, im Nebenraum gab es eine lange Kuchentafel. "Die Kinder warten eher auf die heiße Wurst als auf Kuchen", sagte Gunnesch – die gebe es abschließend, ebenso wie eine Verlosung. Dabei gebe es zwar Nieten, aber keine Verlierer: Gunnesch und Petersen haben immer einen Trostpreis parat.
  • Ludwigshafen: Ein kleiner Narrenbaum, ein Umzug und viele Spiele beherrschten in Ludwigshafen den Fasnachtsfreitag. Vertreter der Seehasen-Zunft zogen mit zahlreichen Familien von der Sernatingenschule zum katholischen Gemeindezentrum. Sie hatten den Kindernarrenbaum im Schlepptau. Die Kinder durften selbst Hand anlegen und ihn durch die Straßen ziehen. Mitglieder des Musikvereins spielten dazu und führten den Umzug an. Die Seehasen stimmten unterwegs "Hoorig isch die Katz" an – die Umzugsteilnehmer schmetterten die Reime mit. Vor dem Gemeindezentrum bekam der Narrenbaum noch etwas mehr Schmuck, ehe ihn die Holzhauer direkt neben der Treppe aufstellten. Dort bleibt er bis Dienstag und wird dann gemeinsam mit dem großen Baum der Gemeinde gefällt. Für die Familien gab es im Anschluss an den Umzug den Kinderball. Die Halle war sofort voll und die Kinder stürzten sich auf die verschiedenen Spiele auf der Bühne und an der Fensterfront. Es gab zum Beispiel Dosenwerfen ein Riesenpuzzle.

Hindelwangen 4.0: Die Narren kennen die Zukunft

 

Beim Bunten Abend in Hindelwangen rückt "Hindelwangen 4.0" in den Fokus. Die Narren zeigen an zwei Abenden ein kurzweiliges Programm für hunderte Gäste.

 

Den Begriff "Industrie 4.0" haben viele schon gehört. Aber jetzt kommt "Hindelwangen 4.0". Seit dem Bunten Abend in der Nellenburghalle wissen alle Gäste Bescheid über die Zukunft ihres Ortes. Eine Hellseherin gab detaillierte Auskünfte: Sie sehe eine grüne Wiese mit spielenden Kindern. Ganz klar: endlich ein Sportplatz ohne Hundekot. Sie sehe viele Leute, Tanz und Musik, ein großes Gebäude mit einer großen Bühne: Das müsse die lang ersehnte neue Halle sein. Neujahrskonzert, Auftritte der Stadtmusik und ein eigenes Hindelwanger Narrengericht könnten wahr werden. Und sie sehe einen Baumarkt im Himmelreich. In Stockach werde das sowieso nichts mehr, schlossen Martina Keller und Elli Schrader, die der Wahrsagerin einige Scheine für ihre Dienste zustecken mussten.

 

Als roter Faden zog sich das Motto durch die Veranstaltung. Sechs junge Moderatoren leiteten mit kleinen Szenen humorvoll zu den nächsten Programmpunkten über. Sie entwickelten die Idee, mit der "Hindelwanger Mühlen-Disko" endlich etwas für die Jugend zu schaffen. Begabte Tänzer unterschiedlichen Alters gab es schon. Erst zwölf Mädchen von fünf bis elf Jahren, die gleich eine Zugabe zeigen durften, später die Teenager-Mädchen mit einer ausgefallenen Choreografie. Beide Gruppen hatten seit November regelmäßig geübt. Hinter der "Abteilung Amore 7.0" steckten sieben Herren mit mächtigen Schultern und ausgebildeten Sixpacks – die nur im vorderen Zuschauerbereich als Kostüm enttarnt werden konnten. Während in der Casting Show erst erfolgreich eine Putzfrau, ein Haustechniker und ein Eintänzer für die neue Diskothek gefunden wurden, gab es schon Einblicke in den Abenteuer-Park Hindelwangen.

 

Die quirlige Animateurin begrüßte zwei Paare in der Erlebniswelt. Sie stellte ihnen drei Aufgaben und machte eifrig Notizen. "Wunderbar, einfach toll, wie jeder symbiotisch mit seinem individuellen Können zur Gesamtleistung beigetragen hat", war ihr Fazit. Der Ausflug endete mit einem Partnertausch und viel Applaus.

 

Viele Lacher erntete auch Hubert Schuler, der sich über die Veränderungen im Alltag Gedanken machte. Ihn beschäftigen Rentner und ihre Tipps sowie Eltern, die ihren Kindern auf dem Spielplatz verbieten, Sand zu essen. "Wir haben ganze Sandkisten leer gefressen. Darum sind wir heute so gesund." Wie er über das Schaukeln und die Ernährung zu Dessouspartys kam, war herrlich anzuhören. Schließlich stellte Tine Sommer ihr Wellness-Hotel am Weiher vor. Sie plane hier Angebote wie progressive Gewichtsabnahme – als Kooperationspartner biete sich der Adler an, der habe montags und dienstags zu. "Mit meinen Ideen und Visionen gehe ich in die Lokalpolitik und werde die wichtigste Frau im Ort", warb sie.

 

Einziger Wermutstropfen des Abends war die Technik. "Wir haben ein Problem mit der Tonanlage, das müssen wir unbedingt in Angriff nehmen. Es geht nicht mehr anders", forderte Präsident Peter Meier.

 

04.02.2018

Von CLAUDIA LUDWIG

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